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05. September 2023
Flächen für gemeinschaftliches Stadtgärtnern, Kreativwerkstätten, generationsübergreifendes Wohnen oder die Natur mit in die Planungen einzubeziehen waren nur einige spannende theoretische Ansätze für die Nachnutzung des LWL-Geländes an der Bredelarer Straße. Das LWL-Klinikum Marsberg wird bekanntlich bei der Umsetzung seiner neuen Standortentwicklungsplanung langfristig seinen Standort an der Bredelararer Straße verlassen. Die Thesen stammen aus Bachelorarbeiten von Studierenden der Technischen Hochschule OWL, Studiengang Stadtplanung, die jetzt vorgestellt wurden. Zu den Gästen der öffentlichen Präsentation zählten neben interessierten Bürger:innen auch Vertreter:innen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), sowie die Vertreter:innen der Stadt Marsberg, der Marsberger Stadtrat und Bürgermeister Thomas Schröder. Professorin Kathrin Volk sagte: "Einfach so weiterbauen wie bisher geht nicht. Die Gedanken junger Menschen beziehen Natur, Selbstversorgung, soziale Interaktion und das Nutzen von Bestandsgebäuden in ihre Planungen für eine nachhaltige Zukunft mit ein." Die Ideen und Gedanken der Studierenden griffen Ansätze für mehr Biodiversität im Stadtleben auf. Wie zum Beispiel Flächen für gemeinsames Gärtnern oder das Konzept des "Animal-Aided Designs." Dabei sollen Bedürfnisse wildlebender Tiere mehr in die Planungen miteinbezogen werden. Die Menschen wiederum profitieren von mehr Grün, Artenvielfalt und Selbstversorgung durch selbst angebautes Obst und Gemüse. Auch das soziale Miteinander und die Gesundheit spielte in den Bachelorarbeiten eine große Rolle. Die Studierenden hatten sich intensiv mit der Zukunft der Lebensbereiche Wohnen, Arbeiten und Gesundheit beschäftigt. In ländlich geprägten Regionen vereinsamen viele ältere Menschen im klassischen Einfamilienhaus und viele Berufstätige verlieren Lebenszeit beim unökologischen Pendeln alleine im Auto. Mit Senioren-Wohngemeinschaften, Mehrgenerationen-Häuser, Quartiersplätze, gemeinsame Bereiche für Sport und Spiel und Coworking-Räume schaffen die Studierenden neue Perspektiven. Bürgermeister Schröder lobte die Einbeziehung von Marsberg: "Mich hat unter anderem gefreut, dass die Studierenden sich auch mit der Struktur unserer gesamten Stadt auseinandergesetzt haben. Diese Erkenntnis haben sie dann in beeindruckender Weise in ihre zukunftsgerichteten Thesen einfließen lassen." Tim Folcz und Kathrin Böhle, Leitung der Unternehmens- und Organisationsentwicklung bei den LWL-Einrichtungen Marsberg, betonten: "Die Grundideen der ersten Vorschläge und Ansätze gehen einher mit den LWL-Leitgedanken `Inklusion und Nachhaltigkeit`. Seit über 200 Jahren ist die Geschichte Marsbergs eng mit den LWL-Einrichtungen verwoben. Gemeinsam mit der Stadt Marsberg läuten wir mit unserer Standortsentwicklungsplanung auf der stadtplanerischen und landschaftlichen Ebene ein weiteres Kapitel ein. Diese ersten Gedankenspiele können ein schöner Impuls für die Zukunft sein." Die vorgestellten Arbeiten werden in Schaufenstern in der Marsberger Innenstadt ausgehängt. Die Modelle sind im Foyer der Stadtsparkasse zu sehen. Hintergrund: Die Thesen sind erste theoretische Überlegungen zu einer Nachnutzung des LWL-Geländes an der Bredelarer Straße im Zuge der Marsberger LWL-Standortentwicklungsplanung. Die LWL-Einrichtungen Marsberg werden auf lange Sicht einen Großteil ihrer Angebote auf dem Gesundheitscampus Weist konzentrieren. Das Freiwerden einer großen innerstädtischen Fläche bietet einerseits enorme Chancen für die Entwicklung einer Stadt, birgt neben diesen jedoch auch diverse städtebauliche Herausforderungen. Das Projekt zur Zusammenarbeit mit den Studierenden der TH OWL wurde von dem Amt für Planung und Liegenschaften der Stadtverwaltung Marsberg initiiert. Stellvertretend für siebzehn Bachelor-Arbeiten haben fünf Studierende ihre Ideen für eine mögliche Nachnutzung des LWL-Geländes an der Bredelarer Straße vorgestellt. Julia Bussen: "Marsberg Generationsübergreifend wachsen stark durch gelebte Gemeinschaft", Tessa Disse: "Miteinander! Voneinander! Füreinander! Stadt für alle Generationen", Maren Müller: "Biologische Vielfalt als Katalysator der urbanen Transformation Raumexperiment Marsberg", Finja Volmari: "GROWing Marsberg Masterplan zur urbanen Transformation Marsbergs mit dem Leitbild der Gesundheit", Lukas Vössing: "Cam+ Workation im produktiven Marsberg" | Stellten die Zukunftsideen für Marsberg vor: (v.l.) Jan Hendrik Unger, Kaufmännischer Direktor der LWL-Einrichtungen Marsberg, Julia Bussen, Finja Volmari, Tessa Disse, Maren Müller, Lukas Vössing und Bürgermeister Thomas Schröder. |