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11. Oktober 2024
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Physik- und Bioräume im Carolus-Magnus-Gymnasium mussten zur Befestigung technischer Gerätschaften die Decken geöffnet werden. Hierbei wurden Mängel festgestellt, die durch einen Statiker begutachtet wurden. Aufgrund der Schwere der Mängel fiel die Entscheidung, dass keine Beschulung im Altbau des CMG mehr möglich sei, die Räume in dem Anbau rund um die Aula aber weiterhin nutzbar seien. Direkt nach der Entscheidung erarbeiteten die Schulleitungen der Sekundarschule und des Gymnasiums sowie die Verwaltung eine Lösung, wie eine weitere Beschulung der Schülerinnen und Schüler des CMG gelingen kann. Diese sind nun in beiden Standorten der Sekundarschule sowie am alten Standort an der Schöffenwiese untergebracht. Für weitere Einzelheiten verweise ich auf die Sachstandsdarstellung, die dem letzten Protokoll des Schul- und Kulturausschusses beigefügt ist. Zwischenzeitlich fanden im Altbau des CMG weitere Untersuchungen statt, ein erneutes Gespräch mit dem beauftragten Statiker und Prüfstatiker war für den 25. September terminiert. Von diesem Gespräch hatte sich die Verwaltung Klarheit hinsichtlich einer möglichen Sanierung oder eines erforderlichen Neubaus erhofft. Leider konnte keine eindeutige Aussage getätigt werden. Grundsätzlich scheinen die Decken aber vorbehaltlich weiterer notwendiger Untersuchungen sanierungsfähig zu sein. Weitere Untersuchungen laufen derzeit, am Dienstag dieser Woche führte die Verwaltung zusammen mit dem Statiker und der Schulleitung zudem einen Ortstermin mit einem erfahrenen Betonsanierungsunternehmen durch. Es wurde festgelegt, dass in den Herbstferien eine Probesanierung in einem Raum durchgeführt wird, um abzuklären, ob eine Sanierung tatsächlich auch praktisch möglich wäre und wenn ja, wie aufwändig diese sei. Fraglich ist, ob eine derartige Sanierung auch wirtschaftlich ist. Dabei müssen nicht nur die Kosten der Sanierung selbst, sondern auch Kosten für eine erforderliche Interimslösung und eines eventuellen Abrisses des Bestandsgebäudes mit in Betracht gezogen werden. Derzeit findet der Unterricht des CMG an drei unterschiedlichen Standorten statt. Die Verwaltung versteht den Wunsch des Gymnasiums nach einem gemeinsamen Übergangsstandort, um dort unabhängig von der noch zu entscheidenden Lösung als Schulgemeinschaft wieder einen Ankerpunkt zu haben und sichert diesen auch zu. Klare Aussagen, wo dieser sein wird, können wir zum jetzigen Zeitpunkt allerdings noch nicht treffen. Das erklärte Ziel ist, dass das Gymnasium ab dem Schuljahr 2025/26 wieder unter einer Adresse zu erreichen ist. Unabdingbar ist zunächst eine klare Rückmeldung des Statikers, des Prüfstatikers und des beauftragten Betonbauunternehmens, ob eine Sanierung möglich und wirtschaftlich ist oder ob es auf einen Neubau oder eine Alternativlösung hinausläuft. Die Verwaltung wartet diese Rückmeldung jedoch nicht tatenlos ab, sondern prüft derzeit unterschiedlichste Varianten durch, um zum Zeitpunkt der Rückmeldung schnell und auf einer soliden Basis entscheiden zu können. In diese Überlegungen haben wir am gestrigen Nachmittag die Schulleitungen und Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen einbezogen, um die Komplexität des Themas zu verdeutlichen. Falls eine Sanierung umsetzbar wäre, könnten aufgrund des Baulärms sowie der Baufahrzeuge auf dem Gelände auch die Räumlichkeiten im Anbau des Gymnasiums nicht mehr genutzt werden. Die gesamte Schule müsste folglich bis zum Ende der Sanierung in einer Interimslösung untergebracht werden. Diese Interimslösung würde aus Containern bestehen. Die Verwaltung wird für eine Interimslösung in jedem Fall geeignete spezielle Schulraumcontainer beschaffen. Es muss kein Elternteil Angst haben, dass seine Kinder in einem einfachen Baucontainer beschult werden. Abhängig davon, wie lange die Sanierung dauert, muss geprüft werden, ob ein Kauf oder das Mieten von Containern wirtschaftlicher wäre. In Abhängigkeit der Entscheidung Miete oder Kauf steht dann auch die Haushaltsplanung das Mieten wäre konsumtiv, der Kauf hingegen investiv. Das gilt auch für den akuten Bedarf an Fachraumcontainern, vor allem in den naturwissenschaftlichen Fächern. Entsprechende Abstimmungen mit den betroffenen Fachlehrkräften laufen, da gerade in diesen Fächern ganz andere Anforderungen an Räumlichkeiten gelten als bei normalen Unterrichtsräumen. Hier seien beispielhaft nur die Lagerung von Chemikalien, die Lüftung und die Lagermöglichkeiten für die unterschiedlichsten Sammlungen genannt. Die Formulierung Beschaffung von Containern klingt leider auch vermeintlich einfacher als der Prozess tatsächlich ist. Zunächst einmal muss ein vom Untergrund her geeigneter Standort gefunden werden bzw. der Untergrund entsprechend hergerichtet werden. Auch die erforderlichen Leitungen wie beispielsweise Wasser und Strom müssen verlegt werden. Und nicht zuletzt müssen Brandschutzvorgaben etc. eingehalten und die Klassenräume auch ausgestattet werden. Dies wird natürlich selbstverständlich zum größtmöglichen Teil mit dem vorhandenen Mobiliar erfolgen. Auch wird WLAN für das mobile und digitale Arbeiten zur Verfügung gestellt. Stellt sich die Frage nach dem Standort. Dieser ist unter anderem auch abhängig von der Anzahl der benötigten Container. Bei der Möglichkeit einer Sanierung ist von einem größeren Containerbedarf auszugehen als im Falle eines Neubaus. Die Gleichung: Grundfläche der Schule = benötigte Standortfläche für die Container geht nicht unbedingt auf, da die Container eine recht starre Struktur vorgeben, die nicht dem ursprünglichen Grundriss entspricht. Die Planung der Anordnung der Container am Standort inklusive spezieller Toilettencontainer muss sinnvoll durchdacht werden. Die Unterrichtsräume benötigen ausreichend Tageslicht, ebenso die Räumlichkeiten für die Lehrkräfte und das pädagogische Personal. Auch an eine Pausenhalle und einen Schulhof muss gedacht werden. Gelingt das alles eingeschossig oder nicht? Der Bau einer mehrgeschossigen Containeranlage ist dabei mit mehr Auflagen und Herausforderungen verbunden als der einer eingeschossigen und zieht auch ein komplexeres Genehmigungsverfahren nach sich. Die Verwaltung kann folglich auch nicht einfach so Container bestellen ohne eine grundlegende Planung. Das zuvor Gesagte gilt fast genauso für den Fall eines möglichen Neubaus. In diesem Fall würden jedoch weniger Container benötigt als bei einer Sanierung, da die Räume im Anbau des Gymnasiums, die aktuell auch genutzt werden, weiter als Unterrichtsräume verwendet werden könnten. Zudem könnten die benötigten Container aller Voraussicht nach auf dem Gelände an der Schöffenwiese untergebracht werden. Wie bereits in einem Brief an die Eltern der Schülerinnen und Schüler des CMG mitgeteilt, hofft die Verwaltung auf Verständnis bei den Eltern, Lehrkräften sowie den Schülerinnen und Schülern. Wir stehen als Stadtgemeinschaft vor einer Entscheidung, die Marsberg ungeplant mehrere Millionen Euro kosten wird. Diese Summe übersteigt das übliche Investitionsvolumen unserer Kommune um ein Vielfaches, daher will diese Entscheidung wohlüberlegt und mit allen Betroffenen gut abgestimmt sein. Dabei müssen wir auch mögliche Lösungen im Bestand in Betracht ziehen, beispielsweise den Einzug des Gymnasiums in einen der Standorte der Sekundarschule und die Konzentration der Sekundarschule an dem anderen wohlwissend, dass dies auch große Baumaßnahmen an beiden Standorten sowie Interimslösungen für beide Schulen nach sich zieht. Auch hier ist die Wirtschaftlichkeit zu prüfen, aber ebenfalls die geeignete pädagogische Nutzbarkeit der vorhandenen Räumlichkeiten vor dem Hintergrund der Anforderungen der Schüler- und Lehrerschaft der unterschiedlichen Schulformen. Wir sind jedoch sehr zuversichtlich, dass wir eine zufriedenstellende Lösung finden werden und arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran. Die bisherigen Gespräche mit den Beteiligten haben gezeigt, dass wir alle gemeinsam versuchen, trotz der widrigen Umstände die bestmöglichen Lern- und Arbeitsbedingungen für die Schülerschaft, die Lehrkräfte und das pädagogische Personal sowohl am Gymnasium als auch an der Sekundarschule zu schaffen. Gerade der Sekundarschule gilt der besondere Dank der Verwaltung: die Schulgemeinschaft ist spontan zusammengerückt und schränkt sich ein, um dem Gymnasium kurzfristig eine Bleibe zu geben. Diese Lösung kann und darf aber keine langfristige sein. Spätestens zu den Sommerferien im kommenden Jahr sollte eine tragfähige Interimslösung in welcher Form und an welchem Standort auch immer - zur Verfügung stehen. |